Philosophie


Eines der ursprünglichsten und wichtigsten Bedürfnisse des Hundes ist und bleibt die Bewegung, welches er seinem Vorfahren, dem Wolf, zu verdanken hat, der kilometerlange Strecken zurückzulegen vermag.
In der heutigen hektischen Zeit kann die Zeit oftmals knapp werden, seinem Hund ausreichend Bewegung zu verschaffen. Nur wenn wir unserem Hund ein für ihn angemessenes Maß an Bewegung zu verschaffen, werden wir aber einen vitalen, zufriedenen, entspannten und infolgedessen angenehmen Zeitgenossen im Hause haben! Bekommen Hunde nicht die Gelegenheit, diesem Bedürfnis nachzugehen, resultieren Verhaltensauffälligkeiten bis hin zu manifesten Verhaltensstörungen. Vergleichbar wäre es, wenn Sie gezwungen wären, den ganzen Tag auf dem Sofa zu verbringen! Das mag ein paar Tage ganz entspannend sein, aber seien Sie ehrlich: Früher oder später gehen Sie die Wände hoch!



Darüber hinaus kümmere ich mich auch um die geistige Forderung Ihres Tieres, da auch dies ein natürliches Bedürfnis dieses sehr intelligenten Tieres ist! Den fundamentalen Bedürfnissen Bewegung und Beschäftigung artgerecht nachzukommen und Ihnen hierbei unter die Arme zu greifen, bildet den Kern meiner Tätigkeit als Dogwalkerin. Der artgerechte Umgang mit einem Tier geht jedoch weit darüber hinaus, die Grundbedürfnisse einer Tierart zu kennen.
Denn in letzter Instanz besitzen unsere Tiere alle ganz individuelle Persönlichkeiten. Es gilt, diese Persönlichkeit kennen zu lernen, zu verstehen und auf sie einzugehen: sie mit der eigenen in Einklang zu bringen, sodass beide sich wohl fühlen, oder kurzum: seinen Gegenüber zu respektieren, so wie wir auch erwarten, dass mit uns umgegangen wird. Unsere Tiere befähigen uns dazu, soziale Beziehungen mit ihnen einzugehen, die mitunter wahnsinnig tiefsinnig sein können – auch ganz davon abhängig, wie kompetent wir selbst darin sind.


Aber mehr noch, sie erlauben es uns nicht nur, sondern sie erwarten es auch. Denn was uns ja schließlich mit unseren Haustieren so vereint, sei es unser Pferd oder unser Hund, ist unser hohes Bedürfnis nach sozialer Zuwendung und Verständigung.
Das bedeutet ein Miteinanderleben, nicht nebeneinander her! Im Idealfall sind Sie als Tierbesitzer für Ihr Tier der wichtigste, aufmerksame und verständnisvolle Sozialpartner. Nichtsdestotrotz versuche ich ebenso, dem Anspruch Ihres Tieres in dieser Hinsicht gerecht zu werden. Bei näherer Betrachtung wird schnell klar: dies ist ein Job, der uns Menschen noch weit mehr abverlangt als es geistige und körperliche Beschäftigung tun. Es wird uns nicht nur Aufmerksamkeit und Interesse kosten, sondern darüber hinaus Kenntnis, Geduld, Selbstreflexion, manchmal verdammt gute Nerven, die Fähigkeit, zu verzeihen, die Bereitschaft zur Arbeit an seiner eigenen Kommunikation und eine ganze Menge Einfühlungsvermögen!

Nur wenn es uns gelingt, sich in ein anderes Tier (oder einen Menschen!) hineinzudenken – und zu fühlen, können wir am Ende eine qualitativ hochwertige Beziehung zu ihm aufbauen, in der es sich in seinen Fähigkeiten bestärkt und seinen Schwächen verstanden fühlt. Erst dann verbringt man gemeinsame Zeit schließlich miteinander, nicht nebeneinander. Dies stellt die größte Herausforderung dar, der ich mich bei jedem Tier individuell und voller Leidenschaft widme.

Wir erwarten tagtäglich so viel von unseren Tieren: sie sollen uns lieben, uns respektieren, uns gehorchen und auch mal still sein, wenn wir unsere Ruhe brauchen. Eines wird dabei oft vergessen zu hinterfragen. Werden wir denn überhaupt den Erwartungen gerecht, die unsere Tiere – zu recht – an uns stellen?


Mit Tieren zu leben, bedeutet daher auch, sich selbst in Frage zu stellen. Häufig stellen wir uns auch die Frage nach der richtigen Trainingsmethode für unseren Hund: Soll es der Clicker sein oder benötige ich für meinen Hund Fisher Discs?
Dabei vergessen wir nur allzu leicht, dass die Wurzel für Verständnisprobleme mit unseren Hunden meist nicht in der Wahl der falschen Trainingsmethode lag (viele Wege führen nach Rom), sondern nie die richtige Frage gestellt worden ist. Wie verhalte ich mich selbst? Denn wie von Zauberhand wird ein Hund ruhig sein, wenn er zufrieden ist, nachdem wir ihn geistig und körperlich ausgelastet haben. Ganz von allein wird er gehorchen, wenn wir am anderen Ende der Leine sinnvolle Entscheidungen treffen, die er nachvollziehen kann. Den Respekt, den wir von unserem Tier erwarten, bekommen wir nicht dadurch, dass wir sein Futter kaufen, sondern wenn es zu dem Schluss kommt, dass wir ihn uns verdient haben, denn er ist nicht nur ein leidensfähiges Wesen, sondern auch ein kluges und sozial begabtes Wesen!
Und lieben wird unser Hund uns – wenn wir uns liebenswert verhalten! Auf gewisse Weise sind unsere Haustiere daher nichts anderes als ein Spiegel unserer selbst. Infolgedessen ist die Arbeit mit Tieren eine ungeheuer schwierige und mutige. Sie beginnt, wenn ein Tier bei uns einzieht oder explizit für mich, sobald Sie mir Ihren Wohnungsschlüssel in die Hände legen. Vor allem aber ist sie die schönste aller Aufgaben – denn es sind wir selbst, die an ihr reifen.

 

 


Gassi-Service Garbsen